Seit 1979 nimmt der Verein die Vermittlung Jugendlicher und Heranwachsender für den Bereich des Regionalverbandes Saarbrücken wahr.

Dies beinhaltet die Organisation und Durchführung von gemeinnützigen Arbeitsleistungen, die straffällig gewordene Jugendlichen und Heranwachsenden von der Justiz zur Auflage gemacht werden, sowie die begleitende psychosoziale Beratung/Betreuung während der Arbeitsstunden.
Zwei bis dreimal im Jahr findet während der Schulferien jeweils eine einwöchige Gruppenarbeit statt. Der Einsatz erfolgt auch in externen Einrichtungen, geleitet von unseren Sozialarbeitern gemeinsam mit dem Arbeitsanleiter. Dabei werden überwiegend Renovierungsarbeiten durchgeführt und Projekte im Umwelt- und Naturschutz umgesetzt.

 

EINSÄTZE VEREINSINTERN

Samstagseinsätze mit dem Arbeitsanleiter
Da die Ableistung der Arbeitsstunden am Wochenende nur in einigen wenigen externen Einsatzstellen möglich ist, beschäftigt der Verein seit Jahren einen Arbeitsanleiter, der es unseren Probanden aus allen Projekten (hauptsächlich Jugendlichen/ Heranwachsenden und Suchtkranken) ermöglicht, auch an Samstagen auf die gerichtlich verhängte Arbeitsauflage abzuleisten. Diese Möglichkeit der Ableistung ist ebenfalls für all jene gedacht, die unter normalen Arbeitsbedingungen in einer externen Einsatzstelle die Arbeitsauflage nicht erfüllen können.

Inhaltlicher Schwerpunkt der Arbeit bildet seit Jahren der Bereich Natur- und Umweltschutz. Zum wichtigsten Kooperationspartner unseres Vereins hat sich zwischenzeitlich der Naturschutzbund (NABU), Ortsgruppe Fechingen-Kleinblittersdorf entwickelt. Die dort anfallenden Tätigkeiten haben den Vorteil, dass die Probanden diese Arbeiten als sehr sinnvoll erleben, da nach getaner Arbeit meist klar ersichtlich ist, was sie geschafft oder geschaffen haben. Die ökologische Komponente dieser Arbeit, mit dem Gefühl in der Natur etwas für die Natur getan zu haben, macht somit - zumindest aus Sicht einiger Probanden - die oft als aufgezwungen empfundene Arbeitsauflage sinnvoll.

Dort werden regelmäßig folgende Arbeiten durchgeführt: Hecken- sowie Baumschnittmaßnahmen, Befreiung von Flächen durch aufkommendes wildes Buschwerk, Pflege und Zuschnitt von Obstbäumen, Durchführung spezieller Pflegemaßnahmen auf Magerwiesen und Streuobstflächen, Anbringen von Nistkästen, Rekultivierung von ehemaligen Gartenparzellen, Gewässerpflege, Beseitigung von Wildschäden, Anlegen von Uferbefestigungen, Anpflanzung von Obstbäumen, Anbringen von Unterständen und Nisthilfen für Steinkäuze, etc.

Neben den laufenden Arbeiten erhalten die Jugendlichen durch den 1. Vorsitzenden der Ortsgruppe Informationen über die heimische Pflanzen- und Tierwelt, sowie übergreifendes Wissen zum Naturschutz. Der derzeitige Anleiter ist hier ebenso tätig. An regenreichen Tagen bauen die Jugendlichen in dem neu gestalteten Werkraum des Vereins für den Naturschutzbund Nistkästen.

Pädagogisch betreute Gruppenarbeit

In den Oster-, den Sommer- und in den Herbstferien wird einigen Probanden die Möglichkeit geboten, im Rahmen einer betreuten Gruppenarbeit ihre Arbeitsstunden abzuleisten. Wenn nicht aus aktuellem Anlass spezielle Projekte in Angriff genommen werden, erfolgt hier ebenfalls die Ableistung meist in Zusammenarbeit mit dem Naturschutzbund (NABU). Eine Gruppengröße von maximal 8 Personen je Arbeitseinsatz ermöglicht dabei eine recht intensive Betreuung. Somit wird gewährleistet, dass einerseits Probanden, bei denen aufgrund psychosozialer Probleme eine Ableistung in einer externen Einsatzstelle zum Scheitern verurteilt wäre, bei entsprechender Arbeitsleistung eine faire Chance zur erfolgreichen Ableistung erhalten.

Für einzelne Jugendliche stellt die Gruppenarbeit oftmals die letzte Chance dar, die Arbeitsauflage zu erfüllen, bevor gegen sie wegen Nichterfüllung weitere Sanktionen durch Jugendrichter/Jugendstaatsanwalt eingeleitet werden. Andererseits wird bei Jugendlichen mit schulisch und/oder ausbildungsbedingten zeitlichen Problemen eine zusätzliche Möglichkeit geschaffen, Arbeitsstunden in Ferien- bzw. Urlaubszeiten abzuleisten. Bei der Gruppenarbeit sind im Gegensatz zu den externen Einsatzstellen, wo oft die Hektik der alltäglichen Routine eine genauere Betrachtung des einzelnen Probanden erschwert, die Voraussetzungen besser, die Probanden ihren persönlichen Kompetenzen entsprechend („ressourcenorientiert“) einzusetzen. Dadurch kann eine Gruppendynamik geschaffen werden, in der der Einzelne besser in der Lage ist, den gestellten Anforderungen zu genügen.

In diesem Rahmen ist es möglich, mit den Probanden auf verschiedenen Ebenen zu arbeiten. Die individuellen Problemlagen können dabei optimal berücksichtigt werden. Eine Stigmatisierung des Einzelnen fällt weg, da alle aus den gleichen Gründen da sind. Der Freiraum innerhalb der Gruppe führt zu umfangreichen positiven Erfahrungen und setzt oft viele unterschiedliche positive Prozesse in Gang.